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Ab 2024/2025: „Neue Spielformen“ reformieren G- bis E-Jugend

May 10, 2022

Kinder, die in Vereinen das Fußballspielen lernen, sollen zukünftig andere Formen als die strengen Trennungen von G-, F- und E-Jugend kennenlernen. Nach einem zweijährigen Pilotprojekt, das bundesweit mit verschiedenen Sportvereinen durchgeführt wurde, gab der DFB nun bekannt, dass für Kinder bis 11 Jahre andere Trainings und andere Wettbewerbe durchgeführt werden sollen. Die Änderungen treten aber nicht sofort in Kraft, sondern sollen ab der Saison 2024 / 2025 angewendet werden. Was die „Neue Spielformen“ genannten Änderungen im Detail bedeuten und welche Vorteile sich für die Kinder ergeben, das haben wir hier zusammengefasst.

Neue Spielformen der G-Jugend im Fußballverein

Die Bambini, Minis oder einfach nur G-Jugend, die gerade damit anfängt, Fußball zu lernen, spielt nach den neuen Trainings- und Wettbewerbsformen im Zwei gegen Zwei oder im Drei gegen Drei. Die jeweiligen Spielfelder sollen dabei entweder 16 x 20 m oder 28 x 22 m messen. Neu ist dabei, dass nicht zwei, sondern vier Tore zum Einsatz kommt. Jede der kleinen Mannschaften muss also zwei Tore verteidigen. Es gibt keine Torwärterinnen oder Torwarts, und nach jedem Tor wird in beiden Teams ein Kind ausgewechselt. Wettbewerbe finden in Form von Spielnachmittagen mit rotierenden Spielen statt. Ein Spieldurchgang dauert dabei zehn Minuten.

Neue Spielformen der F-Jugend im Fußballverein

In der F-Jugend gelten weitestgehend ähnliche Werte und Empfehlungen für die Durchführung von Training und Wettkämpfen. Allerdings wird hier neben dem Drei gegen Drei auch ein Fünf gegen Fünf als Möglichkeit aufgezeigt. Das Feld kann dabei Maße von bis zu 40 x 25 m haben. Bei der Verwendung von vier Mini-Toren gibt es kein Kind, welches sie verteidigt. Kommen Kleinfeld-Tore zum Einsatz, dann ist der Einsatz von Torhüterin oder Torhüter angedacht. Empfohlen wird dabei, pro Team nur drei Kinder aufs Feld zu schicken, damit ein maximaler Ballkontakt ermöglicht wird.

Neue Spielformen der E-Jugend im Fußballverein

Bei den schon ein bisschen älteren Kids gibt es die Wahl von Fünf gegen Fünf oder Sieben gegen Sieben. Die Spielfeldgröße hat hier im Maximum Maße von 55 x 35 m. Kommen Siebener-Teams zum Einsatz, dann wird auf Kleinfeldtore gespielt. Sechs Teammitglieder sind dann auf dem Feld und eines steht im Tor. Bei nur zwei Teams im Spiel werden Spielzeiten von 4 x 15 Minuten angedacht. Bei vier Teams sollen die Runden 2 x 12 Minuten dauern. Neben Torschüssen als beachtenswerte Spielentwicklung wird hier auch das Aus des Balls stärker in den Fokus genommen. Der Einwurf statt dem Einschießen oder Eindribbeln ist hier möglich.

Ab wann sind die neuen Spielformen für Fußballkinder verbindlich?

Bei einer Bundesversammlung des DFB am 11. März 2022 fanden die positiven Rückmeldungen aus dem Pilotprojekt großen Anklang. Entsprechend wurde beschlossen, dass die neuen Spielformen für die Jüngsten Fußballerinnen und Fußballer in deutschen Sportvereinen verbindlich umgesetzt werden sollen. Die Verantwortung ruht dabei auf den einzelnen Landesverbänden. Ihnen wurde eine Übergangszeit bis Sommer 2024 gewährt. Ab der Saison 2024 / 2025 sind die neuen Spielformen dann verpflichtend. Die Übergangszeit ist gut, um bestehende Altersklassen wie gehabt anzulernen und neue Bambini bereits mit den aktuelleren Trainings einzuführen. So gibt es keine Umstellung inmitten einer Saison oder eines Durchlaufs der Altersklassen.

Keine zu große Konkurrenz, mehr Spaß am Spiel vermitteln

Wird im Rahmen von Wettbewerben bzw. den sogenannten Spielnachmittagen gegen andere Teams gespielt, so entfallen in der G-Jugend, F-Jugend und E-Jugend mit den neuen Spielformen die Tabellen. Das Fehlen von Tabellen soll den Konkurrenzgedanken durch mehr Spaß am Spiel ersetzen. Allerdings werden innerhalb der Wettbewerbe die einzelnen Spielergebnisse festgehalten. Gewinnende Teams steigen dann ein Feld auf, die anderen steigen ab. Siegerteams und Verliererteams können dabei durchaus ausgemacht werden. Allerdings werden die Ergebnisse nicht in Form von Tabellen mit in zukünftige Überlegungen übernommen.

Kritische Stimmen finden Gehör beim DFB

Der DFB steht in einem umfangreichen Dokument, welches auf der offiziellen Webseite des Vereins eingesehen werden kann, Rede und Antwort. Interessierte finden dort nicht nur weitere Ausführungen für die neuen Spielformen der G-Jugend, F-Jugend und E-Jugend, sondern auch Angaben für die Größe der Tore und dergleichen mehr. Zudem wird die Frage, ob das Ganze denn noch „echter“ Fußball sei, beantwortet – nämlich mit einem ganz klaren Ja. Veränderungsscheue Hardliner werden sich sicher über vier statt zwei Tore auf dem Feld echauffieren, aber Fußball setzt sich im Grunde aus diesen Elementen zusammen: Teams, Tore und ein Ball. Und diese Elemente sind weiterhin gegeben.

Übersicht zu den neuen Spielformen für Fußballkinder

Hier haben wir noch einmal alle wichtigen Punkte zusammengefasst. Wer also die oben ausführlich dargelegten Informationen eingedampft lesen will, kann diese Liste nutzen:

  • Die neuen Spielformen betreffen die G-Jugend, F-Jugend und E-Jugend (U6 bis U11)
  • Bis Sommer 2024 gibt es eine Übergangsfrist, danach sind die Spielformen verbindlich
  • Statt Konkurrenzdenken wird nun auf mehr Ballkontakt und auf mehr Spielspaß gebaut
  • Weiterhin soll die Selbstständigkeit der Kinder auf dem Spielfeld gesteigert werden
  • Weitere Details, Daten und Antworten auf häufige Fragen gibt’s auf der DFB-Seite

Fazit zu den neuen Spielformen für Kinder in Fußballvereinen

Die neuen Spielformen für die jüngsten Fußballerinnen und Fußballer im Verein sind durchaus anders als die bisher bekannten Spielweisen. Das ist aber nichts Negatives. Sowohl durch die zweijährige Testphase als auch durch das positive Feedback der teilnehmenden Vereine und deren Kinder wurden die Vorteile bestätigt. Mehr Ballkontakt, weniger Abstiegsfrust, die stete Möglichkeit, wieder im beschriebenen Feldersystem aufzusteigen und die höhere Selbstständigkeit im Spiel sind Vorteile, die den Kindern in Zukunft beim Erlernen des Fußballspiels zugute kommen sollen. Natürlich wird es Kritiker geben, aber sicher werden sie nicht sehr lange an den alten Spielformen festhalten. Die Vorteile für die Kinder sind unübersehbar.